Nachdem die Verantwortlichen von Borussia Fulda zuletzt die Entscheidung bezüglich der 2. Mannschaft von Samstag auf den heutigen Montag verschoben hatten heisst es jetzt: Entscheidung am kommenden Donnerstag. Nachfolgend der aktuelle Bericht von Osthessensport: Fulda (rg) - Wie erwartet hat Fußball-Hessenligaabsteiger Borussia Fulda heute bekannt gegeben, dass der Traditionsverein in der kommenden Saison in der Verbandsliga antritt. Den Verantwortlichen blieb dabei eigentlich keine andere Möglichkeit, weil sonst das kleine verbliebene Häufchen Spieler noch kleiner geworden wäre. Markus Bloß beispielsweise wäre den Weg in die Kreisoberliga sicherlich nicht mitgegangen. Noch nicht klar ist, ob die zweite Mannschaft in der Gruppenliga spielt oder zurückgezogen wird. Darüber soll bis Donnerstag eine Entscheidung fallen. Entscheidend wird sein, wie weitere Gespräche mit potenziellen Neuzugängen verlaufen. Ein Rückzug wäre damit verbunden, dass die erste Vertretung mit minus 6 Punkten in die Runde starten würde. Rotenburg würde dann zudem in die Gruppenliga aufsteigen, Michelsrombach trotz des Scheiterns in der Relegation noch in die Kreisoberliga stürmen. In diesem Fall würden die Michelsrombacher, das hat der Regionalbeauftragte Bruno Eurich bestätigt, in der Mitte-Gruppe und Rothenkirchen/Kiebitzgrund in der Kreisoberliga Nord spielen: „Wir hoffen natürlich, dass für uns möglichst bald Klarheit herrscht“, so Rothenkirchens sportlicher Leiter Gert Fey: „Wenn es um potentielle Neuzugänge geht, ist es für uns momentan schwer, zu handeln. Spieler die eher aus dem Raum Fulda kommen, wechseln nicht zu uns, wenn sie bis nach Bebra fahren müssen und umgekehrt“. Auch beim SV Rotenburg und Hellas Michelsrombach ist man enttäuscht, dass bezüglich der zweiten Mannschaft keine Entscheidung getroffen wurde: „Irgendwo können wir die Verantwortlichen ja verstehen, dass sie die zwei Mannschaften unbedingt ins Rennen schicken wollen. Aber dann hätten sie von Beginn an sagen können, dass es sich noch eine Weile hinzieht. Es nervt, dass ständig Termine für die Bekanntgabe genannt werden, die dann wieder verschoben werden“, so Hellas-Abteilungsleiter Elmar Waider. Verständnis gibt es auch von Rotenburgs Ehrenpräsidenten Norbert Staske: „Ich hätte mir natürlich eine schnelle Entscheidung gewünscht, aber Borussia kämpft ja nun mal um die beiden Teams. Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist, wie es der Verein schaffen will, für die zweite Mannschaft noch Spieler zusammen zu bekommen. Für zwei Mannschaften braucht man einfach einen Kader von mindestens 30 Leuten. Aber wer jetzt nach Fulda wechselt, kostet ja auch Ablösesumme“, weiß Staske, der in puncto Eingliederung in die Gruppenliga (wir haben berichtet) noch keine Antwort vom Hessischen Fußballverband erhalten hat: „Ich habe weder eine positive, noch eine negative Nachricht bekommen. Die Hoffnung, über diesen Weg noch in die Gruppenliga zu kommen, ist aber sehr gering“. Bei den Borussen war bereits geklärt, dass die Fuldaer A-Junioren nach ihrem Aufstieg in die Hessenliga auch im hessischen Oberhaus antreten werden. Fuldaer Zeitung: Das sind wir unseren Fans und Mitgliedern einfach schuldig“, betont der Sportliche Leiter Jürgen Kreß am Montag, nachdem auch der Aufsichtsrat des Vereins sein Ja-Wort gegeben hat. Die Entscheidung, ob auch eine zweite Mannschaft in der Gruppenliga an den Start geht, ist noch nicht gefallen. Hier wollen sich die Borussen bis Donnerstag Zeit lassen – auch, weil noch einige Gespräche mit möglichen Spielern anstehen. „Wir wollen alle Möglichkeiten ausloten. Ich kann verstehen, dass einige Vereine, die von einem möglichen Rückzug unsererseits betroffen sind, ungeduldig werden. Aber es gilt festzuhalten, dass es zunächst einmal wir sind, die die sportliche Startberechtigung für diese Liga haben“, so Borussen-Präsident Heinz Straeter. Außerdem lasse die Satzung dem Verein für diese Entscheidung Zeit bis 30. Juni. Stellt Borussia nur ein Seniorenteam, dann wird dieses mit der Hypothek von sechs Minuspunkten in der Verbandsliga beginnen – so will es die Spielordnung des Hessischen Fußball-Verbandes. Außerdem wäre eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro fällig. „Es wird sehr schwierig, aber wir wollen nichts unversucht lassen“, bekräftigt Straeter im Hinblick auf eine Fohlenelf. Vor der Saison 2004/05 musste die Reserve schon einmal geopfert werden – damals hatte Borussia die Lizenz für die Hessenliga nicht erhalten. Der Zwangsabstieg folgte, und aus einem gut bezahlten Kader wanderten die Spieler reihenweise ab. „Parallelen zu damals sind durchaus vorhanden“, weiß Kreß, der gemeinsam mit dem Vereinschef vor allem eine Botschaft vermitteln möchte: Es geht weiter mit Borussia Fulda. „Wir stehen vor einem kompletten Neuanfang. Aber wir haben einen Etat für die neue Spielzeit, der weitgehend gesichert ist – weitgehend ist so zu verstehen, dass ein solches Zahlenwerk so früh vor der Saison gewöhnlich nicht komplett fixiert ist“, sagt Straeter, der nicht müde wird, zu betonen, dass der Insolvenzantrag keinerlei Einfluss auf den Spielbetrieb habe. Einen Vergleich mit der Höhe des Etats der vergangenen Saison können Straeter und Kreß nicht ziehen, „weil da überhaupt niemand einen Haushalt aufgestellt hat.“ Die Ausgaben insgesamt, so schätzt Kreß, seien für die kommende Spielzeit um etwa 50 Prozent gesenkt worden. Von den Kürzungen ist vornehmlich der Seniorenbereich betroffen; für den Nachwuchsbereich werde sogar mehr Geld als 2008/09 bereitgehalten. Sieben haben zugesagt Neben einem Haushalt verfügen die Borussen auch über einen Trainerstab. Was fehlt, sind die Spieler. Feste Zusagen gibt es von sieben Akteuren: Markus Bloß, Dennis Hohmann, Gino Hilfenhaus, Peter Enders sowie David Friedrich (kommt vom FV Horas), Kai Rinnelt und Michel Jäpel (beide aus Leusel bei Alsfeld). Die Borussen hoffen, dass sie dazu die Spieler aus dem eigenen A-Juniorenbereich halten können, die sich noch nicht für einen neuen Verein entschieden haben: Grozdanov, Fetahu, Hasic, Ulugünes und Lind. „Wir brauchen 14 bis 15 Spieler plus die Jungs, die aus der A-Jugend kommen“, rechnet Kreß den Bedarf für die Verbandsliga vor. Somit fehlen den Fuldaern also noch sieben bis acht Akteure. Altersbedingt haben auch die A-Junioren einen Aderlass zu verkraften – auch hier sprechen die Borussen verstärkt Spieler an. „Wenn man das als Abwerbeversuch verstehen will, dann von mir aus. Es haben aber auch genügend Spieler von uns auf den Markt gedrängt“, sagt Kreß. Mit finanziellen Verlockungen kann Borussia ohnehin niemanden mehr ködern – man setzt stattdessen im Bemühen um neue Spieler auf die Rahmenbedingungen in der Johannisau. Die Seniorenkicker erhalten nur noch eine Aufwandsentschädigung von 100 bis 150 Euro monatlich, dazu kommen Punktprämien. Straeter: „Wahrscheinlich hätten wir es leichter, wenn wir irgendwas versprechen, was wir dann nach einigen Monaten nicht mehr halten können. Aber das soll nicht mehr die Linie bei Borussia Fulda sein. Wir wollen konsequent und nachhaltig sein“. Von unserem Redakteur Harry Wagner .
Letzte Änderung am 22.06.2009 um 19:33 durch Norbert Staske
Letzte Änderung am 22.06.2009 um 19:32 durch Norbert Staske
Letzte Änderung am 22.06.2009 um 19:30 durch Norbert Staske
Letzte Änderung am 22.06.2009 um 16:05 durch Norbert Staske
- Um einen Kommentar schreiben zu können, muss man eingeloggt sein. Falls Du noch nicht registriert bist, kannst du das hier tun: Hier klicken
0 Kommentare